Kategorie-Archive: Personaldiagnostik

Emotion, Persönlichkeit, Verhalten

Emotionale Stabilität, Kontaktstärke, Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Durchsetzungsstärke: So beeinflusst unsere Persönlichkeit unser Verhalten

So beeinflusst unsere Persönlichkeit unser Verhalten

In diesem Beitrag kommen wir zum Thema Persönlichkeit in unserer Beitragsserie Einflussfaktoren auf unser Verhalten.

Wie sie wissen, beeinflussen unsere Bedürfnisse und Motive unser Verhalten. Sie fließen in die Persönlichkeitsmerkmale ein. Im Erfolgstreiber-Kompetenzprofil nutzen wir das Big-Five-Persönlichkeitsmodell als Grundlage. Die fünf Dimensionen sind wissenschaftlich anerkannt und beschreiben die Merkmale, aus der sich die Persönlichkeit zusammensetzt. Wir nennen sie:

  1. Emotionale Stabilität (in der Wissenschaft: Neurotizismus)
  2. Kontaktstärke (in der Wissenschaft: Extraversion)
  3. Offenheit für Erfahrung
  4. Gewissenhaftigkeit
  5. Verträglichkeit

Im Folgenden beschreiben wir die fünf Dimensionen zur Veranschaulichung anhand von Extrembeispielen, also entweder extrem niedrigen oder sehr hohen Ausprägungen.

Unser Fazit und Literaturempfehlungen zum Thema finden sie hier.

Schreiben sie uns ihre Erfahrungen im Umgang mit unterschiedlichen Persönlichkeiten. Wir freuen uns über Ihre Nachricht!

Leistung als Motiv

Leistung, Macht und Freundschaft: So beeinflussen Motive unser Verhalten

Leistung, Macht und Freundschaft: So beeinflussen Motive unser Verhalten

Der Psychologe David McClelland hat in seinen Studien herausgefunden, dass uns Menschen vor allen Dingen drei Motive antreiben: Leistung, Macht und Freundschaft. Verdienst von McClelland ist es, dass er wissenschaftlich belegen konnte, dass diese Motive sich unmittelbar im Denken, in der Wahrnehmung und im Verhalten von Menschen niederschlagen.

Schauen wir uns die drei Motive Leistung, Macht und Freundschaft genauer an:

Das Leistungsmotiv beschreibt den Antrieb, Erfolg zu haben und anspruchsvolle Ziele zu verfolgen. Menschen mit hoher Leistungsmotivation streben danach, besser und effizienter zu sein als andere. Sie möchten gewinnen und setzen sich gerne mit ihrem Wettbewerb auseinander. Insbesondere bei leidenschaftlichen Verkäufern kommt dieses Motiv häufig vor. Stellen sie sich ein Verkaufsgespräch vor, in dem sie als leistungsorientierter Verkäufer einem leistungsorientierten Einkäufer gegenübertreten. Verkäufer und Einkäufer haben dann viel Spaß beim Wettkampf um den Abschluss des Geschäftes zum besten Preis!

Wen das Machtmotiv antreibt, der hat das Bedürfnis, Einfluss auf andere zu auszuüben. Diese Personen beschäftigen sich mit Status und Anerkennung. Sie interessiert vielleicht weniger die Leistung. Vielmehr orientieren sie sich an anderen Mächtigen und bevorzugen Arbeitsumgebungen, die ihnen dabei helfen, andere Menschen zu beeinflussen. Meine Erfahrung zeigt: Je größer ein Unternehmen, desto eher geht es in den oberen Ebenen um Macht und Einfluss. Dieses Spiel muss man mögen. Für sie als Verkäufer bedeutet das: Treffen sie auf jemanden mit einem ausgeprägten Machtbewusstsein, können sie dieses Motiv befriedigen, in dem sie ihm das Gefühl geben, eigene Entscheidungen zu treffen oder zumindest Einfluss darauf zu nehmen.

Menschen mit einem hohen Freundschaftsmotiv sind Beziehungen besonders wichtig. Sie streben nach freundschaftlichen und engen sozialen Bindungen. Sie suchen kooperative Arbeitsbeziehungen, vermeiden Wettbewerb und wünschen sich ein angenehmes Betriebsklima. Diese Beziehungsmenschen finden wir vor allen Dingen in sozialen Berufen. Als Verkäufer können sie auf Menschen mit hoher Beziehungsorientierung freundschaftlich eingehen und so dieses Motiv bedienen.

Fragen sie sich selbst: Welche Motive sind für sie besonders wichtig? Ich bin sicher, sie sind in der Lage, sich selbst relativ schnell in folgender Tabelle einzuordnen:

Motive
Ausprägung Leistung, Macht, Freundschaft

Stellen sie sich dann einen beliebigen Kunden vor, den sie gut kennen und treffen Annahmen zu seinen Motiven. Markieren sie seine Motiv-Ausprägungen in der gleichen Tabelle. Das kann dann zum Beispiel so aussehen:

Motive gefüllt
Vergleich der Ausprägung von Motiven

Nehmen wir nun an, ihre Farbe sei rot und die Farbe ihres Kunden sei grün: Welche Konsequenzen hat es, wenn sie selbst besonders leistungsorientiert sind und es ihrem Kunden nicht so wichtig ist, zu gewinnen? Könnte es sein, dass sie versuchen, ihn in der Verhandlung zu übervorteilen, um einen größeren Deckungsbeitrag zu erzielen?

Was ist, wenn ihrem Kunden Beziehungen besonders wichtig sind und er im Nachhinein bemerkt, dass sie ihn über den Tisch gezogen haben? Ich bin sicher, er wird nicht begeistert sein von ihrem Verhalten und wird ihre Beziehung in Frage stellen. Das wäre langfristig schlecht für ihr Geschäft.

Denken sie also daran: Seien sie sich ihrer eigenen Motive bewusst und hinterfragen sie die Motive ihrer Kunden und Geschäftspartner.

Lesen sie in einem weiteren Beitrag, welchen Einfluss unsere Persönlichkeit auf unser Verhalten hat.

Haben sie weiterführende Gedanken oder Fragen? Schreiben sie uns oder rufen uns an: +49.89.6939.6173.

Unsere Literaturempfehlungen zu den Motiven Leistung, Macht und Freundschaft bei Amazon:

Bedürfnisse, Nahrung

Nahrung, Status, Selbstverwirklichung: So beeinflussen Bedürfnisse unser Verhalten

Nahrung, Status, Selbstverwirklichung: So beeinflussen Bedürfnisse unser Verhalten

Eines der bekanntesten Modelle für die Kategorisierung von Bedürfnissen, die Bedürfnispyramide, hat Abraham Maslow entwickelt. Maslow unterscheidet in seiner Theorie fünf Bedürfnisebenen. Dementsprechend sind diese Bedürfnisse hierarchisch geordnet, wobei höher liegende Bedürfnisse erst dann zum Tragen kommen, wenn wir die darunterliegenden (überlebenswichtigeren) Bedürfnisse befriedigt haben.

Beduerfnispyramide_Maslow
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Maslow, Motivation und Persönlichkeit, 1981

Will heißen: Jeder Mensch hat Bedürfnisse. Die Frage, welchen Bedürfnissen er gerade nachgehen will, richtet sich danach, welche Bedürfnisse er schon befriedigt hat. Hiernach richtet er sich in der Bedürfnispyramide nach der nächste höheren Ebene. Hiernach richtet er sein Verhalten aus.

Doch welche Bedürfnisse können sie als Verkäufer bei ihren Kunden befriedigen?

Stelle ich diese Frage in meinen Seminaren, erhalte ich sehr unterschiedliche Antworten. Die einen meinen, es ginge darum, Sicherheit zu geben, die anderen sehen die Möglichkeit, ihrem Kunden durch ihr Produkt Status und Anerkennung zu verschaffen.

Meine Erfahrung zeigt: Wenn sie lange genug überlegen, werden sie eine Vielzahl von Möglichkeiten finden, die Bedürfnisse ihres Kunden zu befriedigen, und zwar über alle Bedürfnisebenen hinweg.

Gehen sie mit einem hungrigen Kunden essen

Sie kennen das aus eigener Erfahrung: Erst, wenn sie ihre Grundbedürfnisse gestillt haben, können sie sich anderen Themen zuwenden. Wenn sie hungrig sind, ist es ihnen zunächst einmal wichtig, Nahrung aufzunehmen. Erst dann können sie sich auf etwas Anderes, zum Beispiel auf ihre Arbeit, konzentrieren.

Der Zusammenhang zwischen unseren Bedürfnissen und unserem Verhalten besteht umso mehr, je stärker ein Bedürfnis oder je größer ein Problem ist. Das führt in Extremfällen dazu, dass wir nicht mehr schlafen (wer einmal echten Liebeskummer hatte, kennt das Phänomen).

Bewältigen können Sie diesen Zustand auf zwei Arten: Entweder sie lösen das Problem (sie gewinnen die Liebe der angebeteten Person) oder sie schaffen sich ein noch größeres, schwerwiegendes Bedürfnis.

Was bedeutet das für uns als Verkäufer? Ganz einfach:

  • Gehen sie mit einem hungrigen Kunden essen.
  • Zeigen sie einem Kunden auf, welchen Status er gewinnt, wenn er ihr Produkt kauft oder ihre Dienstleistung in Anspruch nimmt.
  • Geben sie einem Kunden, der sich selbst verwirklichen möchte, die Gelegenheit dazu, und schreiben sie ihm nicht vor, was er bei ihnen zu kaufen hat.

Doch vorher finden sie heraus: Welche Bedürfnisse hat mein Kunde gerade? Welches Bedürfnis hat er dauerhaft?
Wie sie das schaffen? Indem sie die richtigen Fragen stellen und ihrem Kunden zuhören.

Erfahren sie nach einer kostenfreien Anmeldung zu unserem Newsletter in unserem Downloadbereich, welche Fragetechniken es gibt und wie sie richtig zuhören, um das Verständnis für ihre Gesprächspartner zu erhöhen.

Erfahren sie in einem weiteren Beitrag, wie Motive unser Verhalten beeinflussen.

Lesen sie hier, welchen Einfluss unsere Persönlichkeit auf unser Verhalten hat.

Haben sie Fragen oder weiterführende Gedanken? Schreiben sie uns oder rufen sie uns an: +89.6939.6173.

Unsere Literaturempfehlungen bei Amazon zum Thema Bedürfnisse:

Führungskraft als Talentscout

So beeinflussen unsere Persönlichkeit, Bedürfnisse und Motive unser Verhalten | Einleitung

So beeinflussen Persönlichkeit, Bedürfnisse und Motive unser Verhalten (Einleitung)

Als Verkäufer kennen sie die Situation vielleicht: Beim ersten Telefonat mit einem potentiellen Neukunden lief alles wie am Schnürchen. Ihr Gesprächspartner war bestens gelaunt und zeigte sich sehr offen für ein Kennenlernen. Manchmal, freuen sie sich, muss es ja auch mal einfach laufen.

Dementsprechend zuversichtlich gehen sie in das vereinbarte persönliche Gespräch. Doch von Anfang an merken sie: Heute läuft irgendetwas schief. Sie finden keinen persönlichen Draht zueinander. Das Gespräch nimmt einen ganz anderen Verlauf, als sie es sich vorgestellt hatten. Auf ihre freundliche, zuvorkommende Art reagiert ihr Gegenüber mit schroffen, abfälligen Bemerkungen. Regelrecht übellaunig ist ihr Kunde.

Sie merken: Bei ihm holen sie heute keinen Stich. Zuerst fällt ihnen auf seine schlechtgelaunten Entgegnungen nichts ein. Sie sind sprachlos. Dann fangen sie an, ihr Gegenüber unsympathisch zu finden, was sich in ihrer Körpersprache und ihrem Verhalten ausdrückt und sie schließlich zu ihrem Entschluss verleitet, dass sie die Zeit mit diesem Kunden verloren geben können. Abhaken, denken sie als erfahrener Vertriebler, und auf zum nächsten Kunden.

Auch wenn ich an dieser Stelle ihre Einstellung teile (Erfolg im Vertrieb ist vor allen Dingen Fleißarbeit), bitte ich sie doch, einen Moment innezuhalten und über den folgenden Satz nachzudenken: I never lose, I either win or learn. Dieses Zitat, das Nelson Mandela zugeschrieben wird, habe ich mir zu eigen gemacht.

Wenn ich (einen Auftrag oder einen Kunden) gewinne, freue ich mich natürlich darüber und genieße diesen Moment sehr. Doch leider erhalte ich nicht für jedes meiner Angebote den (sofortigen) Zuschlag. Mir ist es dann ein inneres Bedürfnis, herauszufinden und zu lernen, was ich beim nächsten Mal besser machen kann.

Einfluss der Persönlichkeit, von Bedürfnissen und Motiven auf das Verhalten von Menschen

Es kann viele Gründe geben, warum das Gespräch im obigen Beispiel scheiterte. Über einen möglichen Grund schreibe ich in diesem Beitrag: Den Einfluss von Persönlichkeit, Bedürfnissen und Motiven auf unser Verhalten.

Mir erscheint es so, als hätte der potentielle Neukunde aus dem Beispiel zwei gegensätzliche Verhaltensweisen an den Tag gelegt: Am Telefon war er gutgelaunt und offen für ein Kennenlernen, im persönlichen Gespräch hatte er schlechte Laune. Lag diese Stimmungsschwankung nun an Ihnen? Das glaube ich nicht. Vielmehr könnte es damit zu tun haben, dass er häufig zwischen zwei Stimmungspolen, Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt, schwankt. Vielleicht ist der Gesprächspartner emotional instabil.

Jeder von uns hat mal einen schlechten Tag. Dass wir dann ab und an einmal schlechte Laune haben, passiert jedem von uns. Bei manchen Menschen ist es jedoch ein ausgeprägtes Merkmal ihrer Persönlichkeit, dass sie Stimmungsschwankungen haben. Sie tendieren grundsätzlich dazu, in ihrer Laune zu schwanken, was Auswirkungen auf ihr Verhalten ihren Mitmenschen gegenüber hat.

Andere wiederum treibt das Bedürfnis nach Sicherheit um. Sie brauchen Planbarkeit, Strukturen und Verlässlichkeit. Dementsprechend treffen sie ihre Entscheidungen im Berufs- und Privatleben. Für diese Personen ist eine Stelle im öffentlichen Dienst attraktiver als das risikoreiche Leben als Unternehmer.

Wiederum andere Menschen sind enorm leistungs- und wettbewerbsorientiert. Ihnen geht es darum zu gewinnen, egal um welchen Preis. Diese Personen fühlen sich vielleicht im Vertrieb wohl, wenn es darum geht, zu gewinnen und es keine Anerkennung für den zweiten Platz gibt.

Solche Persönlichkeitsmerkmale wie emotionale Stabilität, das Bedürfnis nach Sicherheit oder das Leistungsmotiv beeinflussen unser Verhalten enorm, und zwar im Privatleben wie im Beruf. In diesem Beitrag möchte ich Ihnen ein paar Modelle vorstellen, die es mir ermöglichen, andere Menschen und ihr Verhalten besser zu verstehen.

Hinterfragen sie Verhaltensweisen

Zunächst einmal kann ich sie beruhigen. Sie benötigen hierfür keine formelle psychologische Zusatzausbildung. Allerdings ist es für uns als Verkäufer (und für jeden anderen Menschen) sinnvoll, ein wenig Zeit in die Frage zu investieren, welche Faktoren unser Verhalten beeinflussen.

Zudem beschäftigen wir uns hier natürlich mit extremen Verhaltensweisen. Zum Glück brauchen wir in der absoluten Mehrzahl der Fälle kein besonderes Wissen, um erfolgreich mit dem Verhalten anderer Menschen umzugehen.

Wappnen wir uns also für die Extremsituationen. Die einfachste Regel und mein Appell an sie lautet: Beschäftigen sie sich mit den Themen Persönlichkeit, Bedürfnisse und Motive. Je öfter sie das Verhalten ihrer Gesprächspartner hinterfragen, desto eher werden sie es verstehen.

Denken sie an ihr eigenes Verhalten: Nach welchen Kriterien treffen sie ihre Entscheidungen? Welche Bedürfnisse, Motive oder Persönlichkeitsmerkmale stecken dahinter? Um die drei Themengebiete zu überblicken, schauen wir uns die drei Begriffe Bedürfnisse, Motive und Persönlichkeitsmerkmale genauer an.

Lesen sie hier, wie unsere Bedürfnisse unser Verhalten beeinflussen.

Lesen sie hier, wie unsere sehr uns unsere Motive beeinflussen.

Hören Sie diesen Abschnitt als Podcast:

Lesen sie hier, welchen Einfluss unsere Persönlichkeitsmerkmale auf unser Verhalten haben.

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Führungskraft als Talentscout

4 Tools zur professionellen Beurteilung von Menschen

In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit der Frage wie wir Bewerber professionell und fair beurteilen. Wir betrachten dazu 2 Perspektiven: Praxis und Forschung. In über 10 Jahren haben wir mehrere tausend Bewerber und Mitarbeiter beurteilt und trainiert. Dadurch haben wir eine relativ große Auswahl an Menschen, mit denen wir vergleichen können.

Unsere Erfahrung in der Praxis

In der Praxis beobachten wir häufig folgendes Vorgehen bei der Auswahl von Bewerbern:
1. Lebenslauf prüfen
2. Zeugnisse durchleuchten
3. Unstrukturiertes Interview führen

Arbeitgeber prüfen, welche Berufserfahrung ein Kandidat hat und schauen, häufig defizitorientiert, nach Lücken und Schwachstellen im Lebenslauf. Dann durchleuchten Unternehmen, wissend, dass Zeugnisse wohlwollend und häufig auf vorgegebenen Textbausteinen aufbauend formuliert sind, wie Vorgesetzte den Kandidaten beurteilt haben. Im nächsten Schritt laden Personaler den Bewerber zu einem Interview ein. Häufig sind diese Interviews unstrukturiert, das bedeutet, dass Interviewer jeden Bewerber individuell und mit unterschiedlichen Fragestellungen konfrontieren.

Die Forschung zeigt, dass wir Interviews unser Urteil innerhalb von 1,5 Minuten treffen. Wenn wir die Interviews unstrukturiert durchführen, treffen wir unsere Entscheidungen ohne einen fundierten Vergleich zu anderen Bewerbern.

Hinzu kommt, dass wir uns fokussieren auf Sprache, Habitus, Kleidung und Extraversion. Drückt sich der Kandidat gewählt aus? Kann er sich benehmen? Ist er angemessen gekleidet? Personen mit einer hohen Extraversion fällt es leicht auf andere Menschen zuzugehen und sich zu verkaufen.

Welche Folgen hat das? Wir entscheiden häufig nach Sympathie und Ähnlichkeit. Je ähnlicher mir ein Bewerber ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich ihn einstelle. Das ist vollkommen in Ordnung, wenn sie das Ziel haben, homogene Teams zu bilden. Wenn sie jedoch das beste Team für ihre Abteilung zusammenstellen möchten, benötigen sie unterschiedliche Menschen mit den richtigen Fähigkeiten, nicht eine Doppelung ihrer eigenen Kompetenz.

Ansätze aus der Forschung

Die Forschung liefert wertvolle Hinweise wie wir Bewerber gezielter auswählen können. Sie empfiehlt das Durchführen und Einfordern von

1. Arbeitsproben
2. Rollenspiele
3. Strukturierte Interviews
4. Persönlichkeitsanalyse

Arbeitsproben zu entwickeln bedeutet, sich konkret mit den Aufgaben des Mitarbeiters auseinanderzusetzen, um gemeinsam mit dem Vorgesetzten realistische Aufgaben zu entwickeln.

Um Rollenspiele zu entwickeln, bedarf es einer Analyse und Gewichtung von erfolgskritischen Gesprächssituationen. Wie führt ein Einkäufer Verhandlungen mit Lieferanten? Wie führt ein Vorgesetzter Gespräche mit Mitarbeitern?

Ein strukturiertes Interview zu führen bedeutet eine gewisse Anzahl an standardisierten Fragen festzulegen, die jedem Bewerber gestellt werden, um die Vergleichbarkeit sicherzustellen. Selbstverständlich können weitere relevante Fragen hinzugezogen werden, die individuell sind.

Sie können lernen Menschen gezielter zu beobachten und Fragen entwickeln, um sich der Persönlichkeit zu nähern. Hierzu gibt es einige Persönlichkeitsmodelle, die sich bewährt haben. Ein Beispiel für einen kostenfreien Persönlichkeitstest finden sie hier.

Unser Ansatz: Das Erfolgstreiber-Kompetenzprofil

Bei Erfolgstreiber stellen wir uns die Frage: Wie können wir Praktikern helfen und gleichzeitig die Erkenntnisse aus der Forschung nutzen? Wie können wir Bewerber und Mitarbeiter pragmatisch und professionell beurteilen? Hierfür haben wir das Erfolgstreiber-Kompetenzprofil entwickelt. Es besteht aus 4 Dimensionen:

1. Fachwissen: Über welches Wissen verfügt jemand?
2. Verhalten: Über welche Werkzeuge verfügt jemand?
3. Haltung: Über welche Haltung verfügt jemand zur Arbeit und im Umgang mit Anderen?
4. Persönlichkeit: Über welche Persönlichkeitsmerkmale verfügt jemand?

Das Kompetenzprofil bildet die Basis, um dazugehörige Arbeitsproben, Rollenspiele und Interviewfragen zu entwickeln. In einem Bewerbungsprozess führen wir dann einen Soll-Ist-Vergleich zwischen Anforderungen und den tatsächlichen Fähigkeiten des Bewerbers durch. Weitere Informationen zu unserem Kompetenzprofil finden Sie hier.

Warum sollten sie sich die Zeit nehmen?

Stellen sie sich vor, ihr Kind wird zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Ihr Sprössling hat exakt 1,5 Minuten Zeit einen Entscheider von seinen Fähigkeiten zu überzeugen. Demgegenüber steht er oder sie als Kandidat mit mehreren Ausbildungs- und Berufsjahren und der Persönlichkeit. Finden sie nicht, ihr Kind und jeder andere Bewerber hätte die Chance verdient, dass sie ihn als Entscheider differenziert und ganzheitlich betrachten?

Als Personaler und Führungskraft entscheiden sie über die Zukunft von Menschen. Sie können jeden Tag neu entscheiden, ob sie das einfach und schnell oder fundiert und fair machen. Wenn sie letzteres möchten, unterstützen wir sie gerne bei ihrer Personalauswahl.

Kontaktieren sie uns gerne hier oder rufen sie uns an: +49.89.6939.6173.

Unser Video zu diesem Beitrag finden sie hier.

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