Wie werde ich ihn los in 10 Tagen? Wie Sie sogar bei Kündigungen Vertrauen gewinnen.
Wie werde ich ihn los in 10 Tagen? So lautet der Titel einer amerikanischen Filmkomödie mit Kate Hudson und Matthew McConaughey in den Hauptrollen.
Jetzt mal im Ernst. Irgendwann kommt vielleicht der Tag, an dem Sie als Arbeitgeber das Vertrauen in eine langjährige Führungskraft hoffnungslos verloren haben oder die persönlichen und unternehmerischen Ziele dieser Führungskraft einfach nicht mehr in Einklang mit Ihren Zielen zu bringen sind.
Was nun?
Nach meist langem Zögern und vielem Nachdenken ringen Sie sich zu der Entscheidung durch, dass Sie sich trennen müssen. Dann muss auf einmal alles ganz schnell gehen: Sie bestellen den Abschusskandidaten zu sich und teilen ihm mit, dass sie sich von ihm trennen möchten – natürlich einvernehmlich, denn Sie wollen großes Aufsehen bei Kunden und Mitarbeitern vermeiden und scheuen eine Auseinandersetzung vor dem Arbeitsgericht. Damit Sie ein bisschen Druck auf die Leitung bringen, stellen Sie ihn mit sofortiger Wirkung von der Erfüllung der Arbeitspflichten frei und kündigen kurzfristig einen schriftlichen Vorschlag zur einvernehmlichen Lösung an.
Im Klartext:
Sie wollen das Ganze kurz und schmerzlos über die Bühne bringen und unterbreiten ein schriftliches Trennungsangebot, dass Ihr Mitarbeiter im Regelfall nicht akzeptiert. Wie auch? Er wird von Ihnen sowohl über Ihre Trennungsabsichten als auch von Ihrem Verständnis von „einvernehmlich“ überrascht Es ist also höchst unsicher, ob Ihr Mitarbeiter das Angebot freudestrahlend annehmen wird.
Zur sofortigen Freistellung:
Welche Wirkung hat diese unserer Erfahrung nach leider übliche Vorgehensweise auf die verbleibenden Führungskräfte, Mitarbeiter und nicht zuletzt Ihre Kunden und Lieferanten? Würden Sie diesem Arbeitgeber oder Geschäftspartner weiterhin gerne Ihr Vertrauen schenken, mit ihm Risiken eingehen, neue unbekannte Wege gehen? Zugegeben: Da diese Verfahrensweise in manchen Unternehmen relativ häufig vorkommt, tritt ein gewisser Gewöhnungseffekt ein, oder dramatischer formuliert, es entwickelt sich ein Gefühl von Gleichgültigkeit.
Aber könnte man es nicht doch anders, vielleicht sogar besser machen?
Wenn ihnen das Vertrauen Ihrer Führungskräfte, Mitarbeiter und Kunden am Herzen liegt, empfehle ich Ihnen eine weniger gewöhnliche Vorgehensweise. Behandeln Sie auch in derartigen schwierigen Situationen ihre Führungskraft respekt- und vertrauensvoll. Unterschätzen sie nicht die Loyalität dieses Mitarbeiters gegenüber Unternehmen, Kollegen und Kunden, gerade in solch besonderen Situationen.
Schaffen Sie nicht sofort im ersten Gespräch Tatsachen!
Geben Sie sich und Ihrem langjährigen Mitarbeiter die Zeit, wirklich einvernehmliche Lösungsvorschläge zu erarbeiten und zu besprechen. 10 Tage könnten hier sehr gut helfen. Insbesondere Menschen, die lange Zeit und erfolgreich in Ihrem Unternehmen tätig waren, haben meist viele gute Beziehungen zu anderen Kollegen, Kunden und Geschäftspartnern. Wenn Sie es schaffen, das Arbeitsverhältnis tatsächlich einvernehmlich zu beenden, sparen Sie sich nicht nur viel Zeit und Geld, sondern behalten das vertrauensvolle Image als Arbeitgeber und Geschäftspartner.
Sie zerstören nicht das Vertrauen, welches die Basis für erfolgreiche Zusammenarbeit ist. Vielleicht schaffen Sie es sogar, noch im Trennungsprozess Vertrauen zu bewahren, sowohl zu Ihrem Mitarbeiter als auch zu den anderen Anspruchsgruppen: Führungskräften und Mitarbeitern, die im Unternehmen verbleiben, Kunden und Lieferanten.
Wie sind Ihre Erfahrungen zum Thema Kündigungen? Schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an: +49.89.6939.6173.