Ein Thema, dass unsere Kunden immer wieder an uns herantragen: Wie schaffen wir es als Arbeitgeber, unseren Führungskräften die richtige Haltung beizubringen?

Unsere Erfahrung zeigt: Man kann Haltung nicht auf herkömmlichen Wege trainieren. Vielmehr geht es um die richtige Einstellung. Wer A sagt, muss auch B sagen: Wenn Sie sich für eine Führungslaufbahn entscheiden, müssen Sie diesen Weg auch mit aller Konsequenz gehen.

Das bedeutet für Sie, nicht nur Führungskraft zu spielen, sondern Führung zu leben. Das gilt insbesondere für die viel diskutierte Sandwich-Position von Team- oder Abteilungsleitern, die im mittleren Management feststecken. Denken Sie daran: Als Führungskraft vertreten Sie den Arbeitgeber, nicht den Betriebsrat. Ich weiß, Sie werden täglich von unterschiedlichen Menschen mit deren Interessen und Wünschen konfrontiert:

  • Ihre Vorgesetzten fordern, dass Sie und Ihr Team Ergebnisse bringen.
  • Ihre Mitarbeiter konfrontieren Sie mit Ihren Sorgen, Nöten und Wünschen nach einem besseren Arbeitsklima, mehr Zeit, Gehalt oder Ressourcen.
  • Gleichzeitig müssen Sie dafür sorgen, dass Ihr Team die Arbeit erledigt.
  • Kunden, Lieferanten oder Dienstleister erwarten jeden Tag Leistung und Feedback von Ihnen.

Mir fallen eine Vielzahl von Beispielen ein, die diesen Zwiespalt verdeutlichen. Zwei davon führe ich kurz aus:

  • Ihr Arbeitgeber tritt auf die Kostenbremse. Zuerst wird bei der Personalentwicklung und im Marketing gespart. Sie haben Ihren Mitarbeitern aber Weiterbildungsmaßnahmen versprochen. Ihrem Marketingmanager hatten Sie ein deutlich wachsendes Budget in Aussicht gestellt. Beides fällt jetzt weg, und es ist Ihre Aufgabe, die schlechte Nachricht zu überbringen.
  • Ihre Kunden und Ihre Mitarbeiter im Vertrieb warten auf ein neues, längst angekündigtes Produkt. Sie wissen jetzt schon, dass Sie Ihre ursprünglichen Umsatzziele niemals erreichen werden. Ihr Vorstand setzt Sie unter Druck und erwartet, dass Sie die hohen Investitionen durch noch höhere Erlöse reinholen werden. Dabei weiß jeder, das diese Erwartung unrealistisch ist. Viel Freude bei der Übermittlung der Botschaft an Ihre Vertriebsmannschaft!

Ihnen fallen sicherlich viele weitere Beispiele ein. Schreiben Sie sie uns gerne!

Doch ich bin überzeugt: Den täglichen Spagat schaffen Sie als Führungskraft nur mit einer entschiedenen Haltung. Dabei wägen Sie die Vor- und Nachteile und Konsequenzen Ihres Handelns immer wieder gegeneinander ab und treffen dann eine Entscheidung. Dies ist Ihre Verantwortung als unternehmerisch denkende Führungskraft. Lassen Sie sich dabei weder von Ihrem Arbeitgeber noch von Ihren Mitarbeitern ausnutzen!

Können Sie die Entscheidungen Ihres Arbeitgebers dauerhaft nicht vertreten, handeln Sie nach der Maxime: Love it, change it or leave it. Irgendwann endet meiner Meinung nach Ihre Pflicht zur Loyalität, und Sie können das Unternehmen ohne schlechtes Gewissen verlassen.

In Bezug auf Ihre Mitarbeiter gilt: Sie sind nicht der Feelgood-Manager im Unternehmen. Hinterfragen Sie Ihre Mitarbeiter und deren Aussagen. Häufig steckt hinter einem vordergründigen Wunsch nach mehr Gehalt das Bedürfnis nach Respekt und Anerkennung. Was halten Sie zur Abwechslung mal von einem kostenlosen Lob?

Noch einmal: Das Sandwich-Problem existiert nicht, wenn Sie sich für eine Führungslaufbahn entschieden haben. Sie denken und handeln so lange im Sinne des Arbeitgebers, wie Sie es vertreten können. Spielen Sie als Führungskraft nicht den Betriebsrat!

Sie fragen sich, welche Maßnahmen wir konkret vorschlagen? Schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an: +49.89.6939.6173.

Übrigens: Im Buch Trust-based Leadership – Führen durch Vertrauen diskutieren wir das Thema Haltung ausführlich in einem eigenen Kapitel.

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