Das Trust-based success model: Warum Humanismus und Höchstleistung zusammen gehören.

In einer Zeit, die geprägt ist von dem alles übergreifenden Megatrend der Digitalisierung, wird von allen Beteiligten Flexibilität gefordert. Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit von vielen Entwicklungen haben ein eigenes Akronym geschaffen, die so genannte VUCA-Welt. In ihr ist es wichtig, sich als Unternehmen und als Unternehmensführer auf die wirklichen Erfolgsfaktoren zu besinnen.

Erfolgstreiber hat die wesentlichen Faktoren identifiziert, die es Ihrem Unternehmen in Zukunft ermöglichen, erfolgreich zu sein und langfristig am Markt zu bestehen.

Als zentralen Erfolgsfaktor haben wir dabei den Mitarbeiter in der Organisation ausgemacht. Unabhängig von dem bisherigen Stand der Digitalisierung, Robotik, Industrie 4.0, Big Data oder der künstlichen Intelligenz: In den meisten Unternehmen kommt es auch heute noch auf den Menschen mit seiner natürlichen Intelligenz an, der Entscheidungen trifft und Maßnahmen in die Tat umsetzt.

Natürlich ist uns bewusst, dass sich bei der Schnelligkeit und Qualität der digitalen Entwicklung dieser Zustand verändern wird. Es ist elementar, sich mit dem Entwicklungen der digitalen Revolution auseinander zu setzen (dazu kommen wir später noch). Schauen wir uns aber die heutige Realität vor allen Dingen in den kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie der öffentlichen Verwaltung an, ist das Bild eindeutig: Die Digitalisierung ist zwar auf dem Fortschritt, vom Einsatz wirklicher künstlicher Intelligenz oder lernenden Maschinen ist die überwiegende Mehrzahl der Organisationen noch weit entfernt. Auf den Menschen kommt es nach wie vor an.

Mitarbeiter als Erfolgsfaktoren sehen

Dabei plädieren wir dafür, die Mitarbeiter eindeutig als Erfolgsfaktor (nicht als Kostenfaktor) zu sehen. Dabei geht es um das Bild eines Menschen in der Organisation als Ganzes. Es geht darum, dass Arbeitgeber ihre Mitarbeiter grundsätzlich als Potenzialträger für zukünftigen Erfolg ansehen. Das bedeutet, Unternehmer und Führungskräfte brauchen ein positives Menschenbild, eine positive Einstellung zu ihren Mitarbeitern, eine grundsätzliche Bereitschaft, ihnen Vertrauen entgegen zu bringen und ihnen gegenüber Wertschätzung zu zeigen.

Es klingt vielleicht etwas pathetisch, aber in den Zeiten eines Wechsels von einem Arbeitgebermarkt hin zu einem Arbeitnehmermarkt geht es darum, dass Arbeitgeber ihren Mitarbeitern etwas Dankbarkeit entgegenbringen. Das Prinzip der Reziprozität ist dabei ausschlaggebend. Zeigt ein Unternehmen, dass es seine Mitarbeiter wert schätzt, bringt es ihnen gegenüber Dankbarkeit zum Ausdruck und gibt ihnen vielleicht sogar einen Vorschuss an Vertrauen, so wird es von ebendiesen Mitarbeitern mit Engagement und Loyalität belohnt werden.

Am Potential orientieren, anstatt vorhandenes Fachwissen prüfen

Ausdrücklich haben die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt Auswirkungen auf das Thema Rekrutierung von neuen Mitarbeitern. Ich habe letztens einen Spruch gelesen: „Fachkräftemangel ist Ideenmangel“. Diesen Gedanken kann ich nur unterstützen. Wir erleben es regelmäßig bei Aufträgen zur Personalsuche, wie wenig Vorstellungskraft in Unternehmen vorherrscht, wenn es um das Potenzial von neuen Kandidaten gibt. Vielmehr wird immer noch danach gefragt: „Welche Erfahrungen hat ein Kandidat? Welche Fachkompetenz bringt ein Kandidat mit?“.

In Anbetracht der stetig sinkenden Halbwertszeit von Fachwissen können wir uns über diese Fragen nur ärgern. Unserer Meinung nach ist es viel wichtiger, die eigene Unternehmenskultur zu kennen, diese mit Ihrer Vision und Ihrer Strategie zu abzugleichen und dann die richtigen Persönlichkeiten mit den notwendigen Potenzialen, vorhandenen Stärken und entsprechender Lernmotivation zu suchen.

Investieren Sie lieber in einen Kandidaten, der innerhalb kürzester Zeit aufgrund seiner Lernmotivation und seines Engagements die notwendigen Fähigkeiten für eine Stelle erwirbt, als Monate oder sogar Jahre auf den idealen Kandidaten zu hoffen.

Versetzen Sie Ihre Mitarbeiter in die Lage, Ihre Kunden und deren Bedürfnisse zu verstehen. Schaffen Sie es, dass Ihre Mitarbeiter einen Sinn darin sehen, die Kundenbedürfnisse zu befriedigen, werden sie erfolgreich sein.

Erfolgreiche Zusammenarbeit und Vernetzung: Nur ohne Ego und ohne Silo möglich

Lösen Sie sich von dem Gedanken, Ihren Kunden etwas verkaufen zu wollen, wovon Sie glauben, dass der Kunde es braucht. Beziehen Sie Ihre Kunden ein in Ihre Produktentwicklung (Schlagwort: Design Thinking) und erlauben Sie sich und Ihren Mitarbeitern zuzugeben, dass sie die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen haben, was ihren Markt und Ihre Kunden anbelangt. Dieser Gedanke lässt sich zusammenfassen unter dem Begriff No Ego. Dies gilt gleichermaßen für Sie als Unternehmer, Führungskraft, für Ihre Organisation und Ihre Mitarbeiter.

Die Bereitschaft, zuzugeben, dass man selber nicht alles weiß, ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Kollaboration und Vernetzung der Mitarbeiter untereinander, von Teams, von Abteilungen und von Kooperationen auf organisatorischer Ebene.

Nur mit No Ego wird es Ihnen gelingen, erfolgreich miteinander innerhalb und außerhalb der Organisation zusammen zu arbeiten. Angesichts der Komplexität und Schnelligkeit, mit der sich die Welt verändert, ist dieser Weg in der Tat alternativlos.

No Ego bedeutet auch: No Silo. Teilen Sie Ihr Wissen, um mit anderen erfolgreich sein zu können. Sind Sie weiterhin der Meinung, dass in Ihrer Person, in Ihrer Abteilung, oder in Ihrem Unternehmen gehortetes Wissen einen Vorteil bringt, sind sie auf dem falschen Weg. Teilen Sie hingegen Ihre Erfahrungen und Ihre Gedanken und bitten um Feedback, werden sie langfristig und dauerhaft Vorteile daraus ziehen, indem Sie wertvolle Rückmeldungen erhalten.

Fehler erlauben, Haltung zeigen und Verantwortung übernehmen

Geben Sie zu, dass sie nicht alles wissen, fragen Sie andere Leute um ihre Meinung und teilen Ihre Gedanken mit ihnen, sind sie auf dem besten Wege, die vielbeschworene Fehlerkultur zu etablieren. Idealerweise machen sie jeden Fehler nur einmal und vermeiden Fehler, die Andere vor Ihnen schon gemacht haben. Seien Sie sich aber bewusst: Es ist unmöglich, keine Fehler zu machen.

Legen Sie die scheu vor Fehlern als Unternehmer und Führungskraft ab, so werden dies Ihre Mitarbeiter ebenfalls tun. Sie werden angeleitet, sich selber mehr Gedanken zu Aufgabenstellungen zu machen, sich selber zu hinterfragen und selber auf Lösungen oder Lösungsansätze zukommen, auf die sie vorher nicht wären. Dass sie hierbei auch einmal falsch liegen können, macht ihnen dann nicht mehr so viel aus. Keiner spricht sich mehr einen Zacken aus der Krone, wenn er oder sie eine Frage stellt oder einen Vorschlag macht.

Sie ermöglichen damit gleichzeitig Kreativität und fördern die Entwicklung von Innovationen in Ihrem Unternehmen. Ermöglichen Sie es Ihren Mitarbeitern, regelmäßig Vorschläge zu machen, werden alle davon profitieren. Nicht jeder Vorschlag führt automatisch zu einem neuen Geschäftsfeld oder wird die Kosten für einen Prozess oder ein Produkt um die Hälfte reduzieren.

Was aber automatisch passieren wird: Ihre Mitarbeiter werden zu Unternehmern im Unternehmen. Sie werden ihre Haltung dahingehend ändern, dass Sie eher die Chancen auf eine persönliche Weiterentwicklung im Blick haben als die Risiken, sich falsch zu verhalten. Sie werden eher Verantwortung für ihre eigenen Gedanken und ihre eigenen Aktivitäten übernehmen, als anderen die Schuld für Fehler oder unterlassene Tätigkeiten zur Lösung eines Problems in die Schuhe zu schieben. Dieser Effekt ist vielleicht der wertvollste überhaupt, wenn es um das Heben von Potenzialen und Realisieren von Überlebenschancen für Ihr Unternehmen geht.

Eindeutige Kommunikation und Fokus auf das Wesentliche

Eine unbedingte Voraussetzung dafür ist eine eindeutige Kommunikation und Abgleich von Vision, Mission und Strategie. Dies geht einher mit der gemeinsamen Definition von smarten Zielen und Maßnahmen sowie damit einhergehend den Erwartungen an die Mitarbeiter. Jeder Beteiligte im Unternehmen und alle Beteiligten außerhalb des Unternehmens müssen wissen, woran sie sind. Welche langfristigen Interessen verfolgen Sie? Was ist Ihre Vision von Ihrem Unternehmen? Wie wollen Sie dorthin gelangen? Was sind die absolut wichtigsten Maßnahmen auf dem Weg dorthin? Welchen Fokus setzen Sie jeden Tag in Ihrer Arbeit? Wie messen Sie diesen Erfolg?

Wenn all diese Fragen nicht nur von Ihnen, sondern auch von Ihren Mitarbeitern, Dienstleistern und vielleicht ja sogar von Ihren Kunden eindeutig beantwortet werden können, werden Sie keine Probleme damit haben, Ihren Erfolg zu gestalten.

Lassen Sie sich dabei nicht von den unzähligen Möglichkeiten und Verlockungen am Wegesrand von ihrem Weg abbringen. Es ist sehr leicht, den Fokus und die Konzentration auf die wirklich wesentlichen Dinge zu verlieren. Jeden Tag kämpfen wir damit, die Frage richtig zu beantworten: Was tue ich heute? Wo setze ich meine Zeit im Sinne des Unternehmens ein?

Diese Fragen sind nicht nur für Sie als Unternehmer und Führungskraft entscheidend, sondern für alle Ihre Mitarbeiter. Wenn alle Mitarbeiter sich diese Fragen stellen und nicht nur Sie, werden Sie eine deutlich höhere Effektivität und Produktivität im Unternehmen erreichen.

Erlauben Sie es Ihren Mitarbeitern, selber konkrete Maßnahmen zu ergreifen, ohne dass sie sich vorher über mehrere Hierarchien oder Gremien absichern müssen, keinen Fehler zu machen, so werden Sie automatisch schnell und agil. Dies gilt sowohl für die einzelnen Mitarbeiter, als auch für das Unternehmen als Gesamtgebilde.

Sie werden dauerhaft die Ideen Ihrer Mitarbeiter testen und ausprobieren. Ihre Mitarbeiter werden dauerhaft nach der besten Lösung suchen. Sie werden dauerhaft schnell und flexibel agieren (siehe auch unser Beitrag: Agilität beginnt im Kopf).

Dies ist eine der zentralen Voraussetzungen, um in den Zeiten der digitalen Revolution zu bestehen. Wer behauptet, dass er heute Strategien und konkrete Entwicklungspläne für die nächsten fünf oder sogar zehn Jahre ausarbeiten kann, die Bestand haben, liegt falsch und hat sich mit den Auswirkungen der Digitalisierung noch nicht beschäftigt.

Die Digitalisierung wird unsere Arbeit und unsere Lebenswelten dauerhaft verändern. Dabei liegt es an uns, Ihnen und Ihren Mitarbeitern, die Entwicklung zu gestalten, anstatt gestaltet zu werden. Dabei bedeutet Digitalisierung im Unternehmenskontext im Grunde genommen nichts anderes, als aus dem Mega-Trendwort Digitalisierung den Kern herauszuarbeiten: Digitalisierung bedeutet für uns, die richtigen Fragen zu stellen, relevante Daten zu organisieren und mit der zunehmenden Verfügbarkeit von Daten professionell umzugehen. Professionelles Arbeiten mit Daten ist seit Jahrhunderten die Norm im wissenschaftlichen Arbeiten. Hier werden Annahmen getroffen und durch Experimente validiert oder falsifiziert.

Gerade in kleinen und mittleren Unternehmen hatten und haben jedoch eher das Bauchgefühl, Glaubenssätze und Meinungen der vorwiegend männlichen Entscheider die Grundlagen für Entscheidungen gebildet. Treffen Sie zukünftig Ihre Entscheidungen auf Basis eines professionellen Umgangs mit Daten, werden Sie aus dem Zufallstreffer Erfolg eine strategische Grundlage für Ihren dauerhaften Erfolg in der Zukunft herausarbeiten.

Nur so werden sie dauerhaft Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeiter in die Lage versetzen, Höchstleistungen zu erzielen, die notwendig sind, um langfristig überleben zu können. Feiern Sie dabei jeden Schritt und jeden kleinen Sieg als Erfolg. Jeder kleine Erfolg führt sie ein Stück näher daran, ihre Vision von Ihrem Unternehmen in der Zukunft zu erreichen.

Die in diesem Text beschriebenen Handlungsfelder ermöglichen es Ihnen und den Mitarbeitern in Ihrer Organisation, den Erfolg selbst zu gestalten und das Heft des Handelns in der Hand zu behalten.

Wir haben für das Erfolgstreiber Trust-based success model ein Canvas erstellt, das Sie sich hier herunterladen können.

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